„Mit der RADvolution machen wir Deutschland zum Fahrradland“

Mit der RADvolution hat der ADFC zum Weltfahrradtag eine neue bundesweite Kampagne gestartet. ADFC-Kommunikationsvorstand Reinhard Buschmann-Carl erklärt, was der ADFC damit erreichen will und wie man mitmachen kann.

Schriftzug "Werde Teil der Radvolution" in orange auf lila Hintergrund
Werde Teil der Radvolution! © ADFC/aufsiemitgebrüll

Der ADFC hat zum Weltfahrradtag mit der RADvolution eine neue bundesweite Kampagne gestartet. Was steckt dahinter?
Die aktuellen Entwicklungen zur Reform des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) zeigen, dass vereinte Lobbyarbeit zum Ziel führt. Nach jahrelanger Lobbyarbeit des ADFC hat sich die Bundesregierung endlich auf einen Gesetzesentwurf für die dringend notwendige StVG-Reform geeinigt. Er ist nicht perfekt, aber geht in die richtige Richtung.

Für uns geht die Arbeit jetzt aber erst richtig los. Wir müssen dafür sorgen, dass der Entwurf nicht verwässert wird und dass auch die Straßenverkehrsordnung schnellstmöglich angepackt wird. Nur dann kommen die Verbesserungen auch bei den Kommunen an. Sie brauchen dringend mehr Freiheit, um vor Ort selbst zu entscheiden, wo sie einen Radweg bauen.

Deshalb haben wir die RADvolution gestartet. Wir wollen möglichst viele Menschen hinter einer gemeinsamen klaren Botschaft versammeln: Die Zeit für die Verkehrswende mit dem Fahrrad im Mittelpunkt ist jetzt. Mit der RADvolution wollen wir dafür sorgen, dass sie schnell und beherzt angepackt wird.

Eine Revolution ist eine schnelle, radikale Veränderung der gegebenen Bedingungen. Was will der ADFC mit der RADvolution erreichen?
Die RADvolution ist eine friedliche und familienfreundliche Revolution, quasi eine Flower-Power-Revolution fürs Fahrrad. Wer Revolution will, der will eine große Veränderung, nachhaltigen Wandel und neue Visionen. Mit einer Revolution verknüpft man ein besseres Leben für uns und zukünftige Generationen.

Genau das wollen wir mit der RADvolution erreichen – friedlich, freundlich und mit Spaß für eine bessere Zukunft. Wir unterstützen den fahrradfreundlichen Wandel in den Städten und Kommunen. Wir machen uns stark für alle Radfahrenden – nicht nur für die, die heute schon täglich Rad fahren. Die RADvolution ist auch für die Menschen, die gerne Radfahren würden, sich aber nicht sicher fühlen. Wir wollen, dass alle – vom kleinen Kind bis zur Oma – in Deutschland sicher und gut Radfahren können.

Bis jetzt bedeutet Verkehrspolitik in Deutschland meist Lärm, Abgase, Blechlawinen, verstopfte Straßen und viel zu wenig Platz für Menschen. Das Fahrrad ist die Lösung für viele dieser Probleme. Deshalb muss es endlich ins Zentrum der Verkehrspolitik rücken – denn ohne Fahrrad können wir die Verkehrswende nicht schaffen.

Wir wollen gute Straßen für alle, mehr Platz fürs Rad und für die Menschen. Denn fahrradfreundliche Orte sind menschenfreundliche Orte. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die Reform des StVG nicht nur ein Versprechen bleibt, sondern vor Ort auf den Straßen und bei allen Menschen ankommt. Mit der RADvolution bringt der ADFC ins Rollen, was die Politik verschlafen hat und macht Deutschland zum Fahrradland.

Wie sieht ein modernes Straßenverkehrsgesetz aus?
Bisher wird auf dem Rücken der Gesundheit der Menschen Verkehrspolitik fürs Auto gemacht. Kommunen brauchen für die Einrichtung von Zebrastreifen, geschützten Radfahrstreifen oder Tempo-30-Zonen oft aufwändige Gutachten oder Unfallstatistiken. Dass es Unfallstatistiken gibt, heißt immer, dass es schon Unfälle gegeben hat. Damit muss Schluss sein.

Ein modernes Straßenverkehrsgesetz muss Ziele wie Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz ganz oben ansiedeln und als gleichberechtigt ansehen. Das muss in der Praxis so aussehen, dass die Kommunen den Spielraum haben vor Ort selbst zu entscheiden, welche Maßnahmen sie wo umsetzen wollen, um die Straßen für alle sicherer zu machen – und zwar ohne, dass erst Menschen verletzt oder getötet werden.

Aber nicht nur der Bund steht in der Pflicht. Wir fordern die Verkehrsminister:innen der Länder dazu auf, fahrradfreundliche Mobilitätsgesetze auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Auch Kommunen und Städte müssen mehr für den Radverkehr tun, denn fahrradfreundliche Mobilität beginnt vor Ort. Sie können schon jetzt ihre Kreuzungen kindersicherer machen, Fahrradstraßen anlegen und konsequent Autos abschleppen, die auf Radwegen parken.

Wie kann man Teil der RADvolution werden?
Alle, die gerne gut und sicher Radfahren wollen oder wollen, dass andere gut und sicher Radfahren können, sind aufgerufen mitzumachen und können Teil der RADvolution werden. Nur gemeinsam ändern wir die Verkehrspolitik. Mitglieder und Aktive können zum Beispiel Aktionen wie Pop-up-Radwege und Demos vor Ort unter dem „Dach“ der RADvolution veranstalten. Sie dokumentieren, auf Social Media teilen und anderen damit zeigen, wie viele Menschen bei der RADvolution mitmachen und dafür kämpfen, dass Orte familien- und fahrradfreundlicher werden. Gleichzeitig setzt das auch lokale Politiker:innen unter Druck, sich für den Radverkehr stark zu machen. Mit der RADvolution wollen wir zeigen, wie viele wir sind und wie wichtig es ist, dass der Radverkehr überall in Deutschland gut und sicher funktioniert.

Man muss aber nicht raus auf die Straße, um Teil der RADvolution zu sein. Interessierte könne sich auf der Kampagnen-Website für ein Newsletter-Abo anmelden, um über alle Neuigkeiten zur Kampagne informiert zu sein. Auch wer Freund:innen, Bekannte, Kolleg:innen und Nachbar:innen für eine ADFC-Mitgliedschaft wirbt, unterstützt die Kampagne. Denn je mehr Mitglieder der ADFC zählt und je mehr Menschen sich engagieren und mitmachen, desto stärker wird die RADvolution wahrgenommen.


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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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